Klausuren Physische Geographie

   
 

 Bodenzonen der Erde und ihre bioklimatische Begründung

 
     

1. Einleitung
 

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Was ist Boden
Überblick über Wirkungsgefüge zum Entstehen von Boden
Boden = Klima + Wasser + Zeit + Ausgangsgestein + Flora/Fauna + Oberflächen-form + Mensch
Beschränkung auf Flora/Fauna, Wasser und Klima.
 

2. Bodenzonen der Erde
 

2.1 Tundra

Bodenarten: Podsole, Gelic Gleysol (Gleye), Gelic Histosol (Moorböden), Frostschuttböden
Bioklimatische Begründung:

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Klima: subpolar-polar, kurze Vegetationsperiode, niedrige Temperaturen -> wenig chemische Verwitterung -> Nährstoffarmut, Podsolierung, größte Humusmengen der Erde, eingeschränkte Mineralisierung, niedriger pH-Wert

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Wasser: Permafrostboden mit Auftauhorizont -> schlechte Versickerung -> Pseudovergleyung; Frostmusterböden mit Eisanteil in der Matrix

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Flora/Fauna: Durchwurzelung auf Auftauboden beschränkt, Auftauboden stark durchnässt -> eingeschränkte und nicht tiefreichende Bioturbation
 

2.2 Boreale Zone

Bodenarten: Podsole, Braunerden, Gleye
Bioklimatische Begründung:

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Klima: Permafrost, kurze Vegetationsperiode

 

Flora/Fauna: vornehmlich Nadelwälder, schlechte Verwitterbarkeit (auch wg. niedriger Temperatur) à mächtige Rohhumusauflage oder Torf

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Wasser: Staunässe à Vergleyungsprozesse, verminderte Zersetzung der Bodenstreu, stark saures Bodenmilieu
 

2.3 Feuchte Mittelbreiten

Bodenarten: Braunerden, Parabraunerden, Podsole, junge holozäne Böden (Rendzina etc.)
Bioklimatische Begründung

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Klima: gemäßigt, 6-12 Monate Vegetationsperiode, ausreichend Niederschläge, starker Jahresgang der Temperatur -> gute chemische Verwitterung und Zersatz bzw. Mineralisierung -> trotz hoher Biomassenpro-duktion nur geringe Streuauflage; Durchfeuchtung führt zu Tonverlagerung

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Flora/Fauna: Laub-, Nadel- und Mischwälder à mineralreiche, leicht zersetzbare Streu, hohe Umsätze im Mineralstoffkreislauf; gute Durch-wurzelungsmöglichkeiten und Bioturbation durch Regenwürmer etc.
 

2.4 Steppen - trockene Mittelbreiten

Bodenarten: Schwarzerden (Tschernoseme, Kastanozeme, Phaeozeme)
Bioklimatische Begründung:

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Klima: meist winterkalt und sommerheiß -> eingeschränkte chemische und biotische Verwitterung

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Wasser: unzuverlässige Niederschlagsversorgung à eingeschränkte chemische Verwitterung -> eingeschränkte Mineralisierung -> A/C-Böden

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Flora/Fauna: Grasfluren, mit zunehmender Feuchtigkeit Übergang von Kurz- zu Langgras, hohe Biomassenproduktion und Destruktion zu Humus -> geringe Streuauflage und mächtige Humusschicht
 

2.5 Wüsten und Halbwüsten der mittleren und tropischen/subtropischen Breiten

Bodenarten: Xerosole, Sandböden (Yermosole, Arenosole), Salzböden (Solon-chake, Solonetze)
Bioklimatische Begründung:

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Klima: temperierte Wüsten: mindestens 1 Monat < 5°C, subtrop./trop. Wüsten: alle Monate > 5°C; in trop. Wüsten führt Verdunstung zur Ausbildung von Salzböden bei kapillarem Aufstieg des Grundwassers

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Wasser: Trockenheit bestimmendes Merkmal -> hemmt chemische Verwitterung

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Flora/Fauna: fehlend oder lückiger Bestand, kaum Streuauflage (variiert nach Trockenheitsgrad). Bodenorganismen in feuchteren Perioden aktiv
 

2.6 Winterfeuchte Subtropen

Bodenarten: Terra rossa/fusca (Chromic Luvisols), Braunerden (Cambisol)
Bioklimatische Begründung:

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Klima: Sommer warm und trocken, Winter kühl und feucht -> sommerliche Dürre erschwert Zersetzung, winterliche Kälte ebenso. Sommerliche Hitze führt zu Oxidationsprozessen -> "chromic"

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Wasser: in den Trockenmonaten eingeschränkte chemische Verwitterung; bei kapillarem Grundwasseraufstieg Bildung von Salzkrusten möglich

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Flora/Fauna: Hartlaubwälder und -sträucher -> erschwerte Zersetzung
 

2.7 Sommerfeuchte Tropen

Bodenarten: Tonböden vorherrschend (Nitosol, Acrisol, Luvisol, Ferralsol)
Bioklimatische Begründung:

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Klima: sommerliche Hitze und Niederschlagsmaximum -> hohe biotische und chemische Verwitterung (Oxidation -> Rotfärbung, Mineralisierung -> mächtige Tonhorizonte mit schlechter KAK, geringe Humusschicht)

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Wasser: Sommerregen -> intensiver Verwitterung

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Flora/Fauna: Geschlossene Grasdecke, unzusammenhängende Baum- und Strauchschicht -> hohe Biomassenproduktion und -destruktion durch Bodenfauna (Wärme!) -> geringe Streuschicht
 

2.8 Immerfeuchte Tropen

Bodenarten: Ferralsol
Bioklimatische Begründung:

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Klima: ganzjährig Temperaturen über 18°C, ganzjährig Niederschlag

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Wasser: 2-3000 mm JNS, hoher Wasserdampfgehalt in der Luft à zusammen mut hoher JDT günstige Voraussetzungen für intensive chemische Verwitterung (Tonfraktion dominierend) und starke Auswaschung der Nährstoffe -> Nährstoffarmut

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Flora/Fauna: immergrüne Laubwälder (Regenwälder), sehr hoher Streuanfall, schnelle Zersetzung (Pilze - Mykorrhiza) -> geringe Streuauflage
 

3. Schluss
 

Faktor Mensch in den Bodenfaktoren: Bodendegradation, Naturdeterminismus, Kulturböden

 

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