Hydrologie, Hydrogeographie

   
 

 Fluvialgeomorphologie II

 
   

1.

Fluviale Hydraulik
 

1.1.
Strömungslehre
 

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Fliessgeschwindigkeit von Wasser abh. von

Wassertiefe
Gefälle
Bodenrauhigkeit

Manning-Gleichung


 

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Wasserbewegung abh. von

Fließgeschwindigkeit
Wassertiefe
Viskosität (Temperatur)

Reynoldsche Zahl


 

-> Laminares Fliessen: Wasserteilchen in parallelen Bahnen
 

-> Turbulentes Fliessen: Wirbel, häufigster Zustand in Natur
 

a)


b)

Strömendes Fliessen: glatte Wasseroberfläche,
kleine Wirbel
(da Fliessgeschwindigkeit < Wellenausbreitung)
Schiessendes Fliessen: schäumende, stehende
Welle an Wasseroberfläche
(da Fliessgeschwindigkeit > Wellenaus-breitung

Froude-Zahl

 

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Stromstrich in Flussmitte an/unterhalb Oberfläche (abh. von Ufer, Boden, innere Reibung), in Biegungen durch Zentrifugalkraft verlagert

 

1.2.
Hydraulik des Flussbetts
 

-

Kontinuitätsgleichung (Rückkopplung!)
                  Abfluss= Breite x Tiefe x Geschwindigkeit
                  (mehr Abfluss -> mehr Breite/Tiefe, wenig mehr Fließgeschwindigkeit)

 

1.3.
Flussfracht

ist alles mitgeführtes Material
 

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-

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Lösungsfracht (dissolved load): aus chemischer Verwitterung, organische Stoffe, keine Ablagerung
Schwebfracht (suspended load): kleine, leichte Feststoffe (Ton, Schluff aus Böden), Auftrieb und Turbulenz = Schwebkraft, -> aus Spüldenudationsprozessen
Geröllfracht (bed load): am Boden gerollt, geschoben, gesprungen (Sand, Kies, Blöcke), Transport während Hochwasser, -> aus Massenbewegungen

 

1.4
Erosion, Transport und Flussmechanik
 

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-
-

-


-

Erosion ist linienhafter Abtrag (engl. inkl. Denudation)
Tiefenerosion: Nettoabtrag in Lockermaterial, Abrasion in Fels
Seitenerosion: Rückverlegung der Ufer
Arbeit abh. von kinetischer Energie = Scherspannung
        -> Wassertiefe und Gefälle, Fließgeschwindigkeit => Erosionskompetenz
        -> wenn > kritische Scherkraft (von Geröllen etc.) => Erosion/Ablösung
Höchster Wiederstand bei schindelförmiger Lagerung durch ausreichend lange Umlagerung (Imbrication)
 

Geröll erhöht Rauhigkeit -> erniedrigt Fließgeschwindigkeit (Manning)
Aber: Geröll erzeugt Hubkraft durch Sogwirkung


  -


Tiefenerosion: Hjulströmkurve für Lockermaterial (im Flussbett), für Felsbetten zusätzlich Abrasion, Wirbel- und Kolkbildung:
 

Fließgeschwindigkeit

Korngröße
Kohäsion und Lagerung


 

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Seitenerosion: v.a. im Unterwasserbereich des Ufers durch Unterschneidung und Massenbewegungen
 

Standfestigkeit

Jahreszeit (Bodenfrost, Wassersättigung)
Abfluss (Hochwasser)
Substrat

 

 

1.5
Abfluss und Transportrate
 

engl.: "discharge and sediment load"
Transportrate = ca. Gesamtabtrag in Einzugsgebiet
 

Größter Teil der Flussfracht

Lösungsfracht (Löslichkeit, Grundwasser etc.)
Schwebfracht aus Oberflächenabfluss (Jahreszeit, Vegetation)

 

 

Geröllfracht (Abflussgang: Erosion bei Anstieg, Ablager-ung bei Fallen)

 

2.

Fluviale Morphologie
 

2.1.
Lokale Formengestaltung des Flussbetts
 

-

Anteil Ton/Schluff bestimmt Breite und Seitenerosion (-> Tiefe)
 

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Resistenzstrecke: Energie > Gerölltransport -> Turbulenz und Tiefenerosion (Felsbett oder überdimensionale Schotter)
Auslastungsstrecke: Energie für Transport verwendet, (Sand- oder Schotterbett)

Abfluss

 
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-

 
Schotterbett
: Schotterbewegung durch Fließgeschwindigkeit -> Turbulenz, Bewegung aus Stromstrich mit Ablagerung, bzw. selbstverstärkender Größensortierung, in Biegungen durch schwankenden Stromstrich Uferbänke (point bars)
Sandbett: Turbulenz erzeugt Kleinrelief (und umgekehrt -> Rückkopplung)
 
Kleinformen in Sandbetten, teils Schotterbetten (-> abh. von Fliessgeschwindigkeit und Rauhigkeit):

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Asymmetrische Rippeln
Dünen

Strömendes Fließen

-
-

Antidünen (durch stehende Wellen)
Glättung

Schießendes Fließen


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Riffles/Stufen und Pools (-> schiessendes und strömendes Fliessen):
auf Auslastungsstrecke sorgt Sekundärzirkulation (Wirbel, Walzen und helikale Turbulenz) für rhythmische (3 x Breite), lokale Abschwächung bzw. Verstärkung der Fliessgeschwindigkeit -> Erosion der Pools (-> mit negativer, selbstbe-grenzender Rückkopplung)
 
Flusstäler

-
-

Kerbtäler: Seitenhang am Flussbett (Sonderform Canyon, Klamm)
Sohlentäler: Talsohle mit Talaue

 

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-

Felssohlenboden -> Seitenerosion, kleine Schotterauflage
Aufschüttungstalboden -> akkumulierte Talsohle

Talentwicklung und Grundwasser

-

Hochwasser in Talaue bedeutet weniger Fliessgeschwindigkeit, Ablagerung

 

Uferdamm (natural levee) aus Sanden, Schottern
Mehr Ablagerung in Flussbett, also Aufhöhung
Talbodensumpf (back swamp) mit erhöhtem Grundwasser, evt. Auelehm


-


Talasymmetrie durch Gleitmäander, strukturelle Vorprägung, Solifluktion oder Mündungsverschleppung

 

2.2
Grundrissform
 

- Gerade Flüsse

meist enge Kerbtäler mit struktureller Vorzeichnung

- Verzweigte Flüsse
- Mäandrierende Flüsse

Sohlentäler

 

Flussverzweigung
 

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Erosionsverzweigung durch Varianz der Gesteinshärte, hohe Energie nötig, daher meist vor Wasserfällen, Stromschnellen

Breitenverzweigung (braided rivers): Ufer kohäsionslos (Schotter, Sande), Verbreiterung und verminderte Transportkapazität -> Entstehung von Schotterbänken (ohne oder mit Nettoaufschüttung), Querströmungen, Querrinnen (Neubildung) mit Verstopfung (Verlagerung) -> dynamisches Gleichgewicht

Dammflussverzweigung (anastomosing river) in kohäsivem Ufer: Hochwasser übertritt und erodiert Flussdamm -> Überschwemmungsrinne (crevasse splay), Stauung in Talbodensumpf, Überfließen und Erosion (Wiederholung und lokale Selbstverstärkung) -> schafft neues Flussbett

 

Flussmäander
 

Motor für Mäanderbildung ist die Dynamik des turbulenten Fließens:
Kohäsion der Ufer und Breite/Tiefe-Verhältnis konzentrierte, helikale Sekundärzirkulation erzeugt einen einzigen (gekrümmten) Stromstrich
 

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Freie Mäander (Vollständig in Talsohle)

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bogenförmige Krümmungen in Serie, Intensität wird angegeben durch Sinuosität (L/D) abh. von Ton/Schluff in Ufer, Wellenlänge entspr. Abfluss (klimatische Anpassung)
Riffle und Pool-Sequenz x 2 bzw. Prallhang (unterhalb Mäanderscheitel durch Zentrifugalkraft und stromabwärtiges Fliessen) und Glatthang
Verlagerung talabwärts und Vergrößerung der Amplitude, also Gefälls- und Erosionsabnahme -> Tendenz zum Gleichgewichtszustand der geringsten Arbeit!! ("concept of the graded river")
Erneuerung durch Halsabschnürung des Mäandersporns (neck cut-off) oder Sehnenabschnürung durch Hochwasser (chute cut-off) -> Altwasserarme und Altwasserseen (oxbow lakes)
 

-

Talmäander

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Vererbte Talmäander: symmetrisch, meist strukturell
Gleittalmäander: Zentrifugalkraft wirkt bevorzugt an Prallhang und schafft Talasymmetrie
Umlaufberge durch Halsabschnürung ("underfit stream")

 

2.3
Längsprofil

 

ist die Gefällslinie des Wasserspiegels
 

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Idealform ist konkav, denn durch stromabwärtige erhöhte Schlappkraft (Abfluss und Tiefe) wird immer weniger Gefälle notwendig für Transportenergie
Knickpunkte: Abweichung vom Idealprofil (tektonisch, strukturell, Abflussmenge, Talgenese bzw. rückschreitende Erosion)
Formen und Ursachen von Knickpunkten:

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Konkav: großer Nebenfluss, weiches Gestein, Senkungsgebiet
Konvex: Verwerfung, hartes Gestein, kleines Nebengewässer (Hängetal) -> Wasserfälle und Stromschnellen

 

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Niagaratyp: horizontale Schicht widerstandsfähigeren Gesteins erzeugt Fallkolke
Kaskadentyp: Stufen in homogenem Gestein, Rückverlegung entlang Druckentlastungsklüfte mit Erosionsverzweigung
Hängetaltyp, oft als Klamm
 

-

Erosionsbasis steuert Tiefenerosion und Flussarbeit, Schwankungen durch eustatische Meeresspiegelschwankungen, Tektonik, Aufschüttung (regional, überregional), Anzapfungen

->


->

Tieferlegung der Erosionsbasis -> Erosion oberhalb, also rückschreitende Erosion mit Bedeutung für Talentwicklung und rückschreitende Denudation (geomorphologische Entwicklung des Einzugsgebietes)
Erhöhung der Erosionsbasis bedingt rückschreitende Sedimentation
 

-

Regionale/Lokale Erosionsbasis eines Flusses (base level) ist der Vorfluter bzw. Mündung, bestimmt über Intensität der Formengestaltung (bzw. Aufschüttung und Erosion im Einzugsgebiet (-> jeder Punkt ist temporäre Erosionsbasis), Erosionsbasis des Einzugsgebietes ist Meer oder Endsee 

 

2.4
Konzept des dynamischen Gleichgewichtes
 

->
-

Prozessresponssystem ist gesteuert durch negative Rückkopplungen
Beeinflussung in der Realität durch

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-
-

Anpassungszeit und sich zeitlich ändernder Abfluss (Trennung Ab- und Zufuhr von Sediment)
Längs- und Breitenverlagerung
Verlangsamte Erosion in Felsbetten
 

Längsprofil (Tiefenerosion), Grundrissform (Mäanderbildung), Querprofil (Braiding)...
 

-

Transportgleichgewicht
 

Sedimentzufuhr A Sedimentabfuhr R Erosionsrate E

bilden Prozeßresponssystem


 
 

R=A

R > A -> Tieferlegung -> A  

R=A

R< A -> Akkumulation -> A  

-

Erosionsgleichgewicht
 

R= A + E (Fortdauernde Hebung verstärkt Erosion -> Erosionsrate holt Hebungsrate ein)

 

2.5
Flussterrassen
 

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Terrasse ist Verebnung im Hang, begrenzt durch Böschungen, beschreibt Form nicht Sedimentkörper
Flussterrasse ist Rest ehemaligen Talbodens Denudationsterrasse
Felssohlenterrasse: maximal durch dünne Schotterlage bedeckt, meist tektonisch bedingt durch Tiefenerosion - Seitenerosion - Tiefenerosion (-> Hebung - Pause - Hebung)
Aufschüttungsterrasse: mehrphasige Entstehung, oft Seitenerosion zwischengeschaltet, durch Tiefenerosion - Aufschüttung - Tiefenerosion
Lage von Terrassen je nach Erhaltung bzw. Reliefvoraussetzung: Breittäler, Gleithang, Ecksporne, je höher desto älter
Ursachen der Terrassenbildung als Voraussetzung für Terrassenkorrelation (durch Höhenlage und Kreuzungen, Schotteranalyse)

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Krustenbewegung !! (tektonisch, isostatisch), schwierige Unterscheidung von klimatischen Ursachen
Meeresspiegelschwankungen und rückschreitende Erosion/Sedimentation (v.a. in küstennahen Bereichen)
Klimaschwankungen und einhergehende Schwankungen in Abfluss und Flussfracht
Anzapfung und veränderte Erosionsbasis, Interpretation nur in großregionalem Rahmen

 

2.6
Schwemmfächer und Deltas
 

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Schwemmfächer (alluvial fan) ist Aufschüttungsform eines Flusses (?) bei Austritt aus Gebirge in Vorland
Ablagerung durch Abnahme der Transportkapazität
Vorkommen in allen Klimazonen
Prozesse von gravitativen Denudationsprozessen über Muren (Murkegel) bis hin zu alluvialen und fluvialen Prozessen (meist gröberer Korngröße)
 
Entstehung durch Gefällsabnahme (und verminderte Transportkapazität), Aufschüttung, dadurch Gefällserhöhung flussabwärts etc. (dynamisches Gleichgewicht), Erhöhung solange bis Übertritt in alternativen Kanal, Prozess sehr ähnlich der Flussverzweigung -> sukzessiver Aufbau eines Halbkreises
Alternative Entstehung durch enorme Verbreiterung des Querschnitts (damit Abnahme der Transportkapazität)
 
Wachstum nimmt normalerweise schrittweise ab (da Fläche wächst und Nachschub meist gleich bleibt), es kommt zu rückschreitender Aufschüttung eines Aufschüttungstalbodens
Zusammenwachsen von Schwemmfächern im ariden Raum nennt man Bajada, in größerem Maßstab auch Piedmont Alluvial Plains
Zerschneidung durch Änderung im Verhältnis von Abfluss und Geröllfracht (Anzapfung, Klimawechsel, Tektonik)
 
Gefälle steigt mit steigender Korngröße, Sedimentfracht und nimmt ab mit steigendem Abfluss
 

-> steilere Schwemmfächer mit 5-15° aus "Flash-Flood Deposits", Muren etc. (Murkegel) in ariden Gebieten ("dry fans")
-> flachere Schwemmfächer mit 2-8° in humiden Gebieten aus ausnahmslos alluvialen Sedimenten ("wet fans")

 

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Delta: -förmige, verzweigt Flussmündung, ins stehendes Gewässer (Meer od. See) sedimentierter Schwemmfächer, Absetzten des Gerölls in Böschungsschichten u. der Schwebfracht in Bodenschichten, am offenen Meer: Abführung des Materials durch Strömung, an Seen, Rand- u. Binnenmeeren mit geringer Strömung und Tidenhub intensive Deltabildung
Deltatypen (meist Mischtypen, Bsp. Orinoko, Po, Donau)
 

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Spitzdelta: Sedimente werden durch Strömung an den Seiten des Mündungsarms abgelagert, Bsp. Tiber
Flügeldelta: Sedimente werden durch Strömung an den Seiten des Mündungsarms als
Nehrungsbarren abgelagert, Bsp. Ebro
Fingerdelta (Vogelfußdelta): Bildung mehrerer Flussdämme bei großer Flussfracht u. geringer Strömung, Bsp. Mississippi
Bogendelta: Bildung von Nehrungen, Abschluss, Deltaseen, Außenrand ist ein kontinuierlicher Bogen, Bsp. Niger, z.T. Nil
Ästuardelta: Mündungsarme durch starke Gezeiten trichterartig verbreitert, Bsp. Rhein/Maas, Amazonas, Ganges

 

2.7
Fluss- und Talnetze
 

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Gewässerdichte variiert je nach Durchlässigkeit der Gesteine im Untergrund, Alter des Netzes, Klima -> Gliederung in hierarchischen Ordnungssystemen, z.B. nach Strahler, Horton
Grundrissmuster von Fluss- und Talnetzen (zur verbalen Beschreibung, erst dann Kausalbeziehungen)

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parallel: junge Landoberfläche mit gleichsinnigem Gefälle, Bsp. Alpenvorland - radial: von zentraler Aufwölbung oder Gipfel ausgehend, jung
dendritisch: baumartig verzweigt, kaum strukturelle Einflüsse, alt, ausgereift - rechtwinklig: folgt Klüften und Verwerfungen
spalierartig (appalachisch): Längstäler folgen gefalteten Gesteinsschichten, kleine Bäche von Schichtkämmen, Durchbruchstäler
ringförmig: Sonderform des spalierartigen Netzes bei umlaufendem Streichen
chaotisch: ohne vorherrschende Entwicklungsrichtung, mit Wannen, jung, unentwickelt, in Jungmoränengebiet
zentripedal: Entwässerung in Zentrum einer Hohlform (Becken, Senke, Caldera), dann nach außen, Bsp. Böhmisches Becken
 

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Veränderung von Flusssystemen durch
 

->Anzapfung

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durch einseitige Erniedrigung der Wasserscheide: oft Anzapfungsknie durch Laufumlenkung, geköpfter Bach, underfit stream, Talwasserscheide
durch rückschreitende Erosion od. seitliche Verschiebung der Wasserscheiden

-> Durchbruchstäler

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Antezedenz: bestehender Flusslauf erodiert sich in hebendes Gebirge (Flusslauf war vor Struktur), Bsp. Mittelrhein/Schiefergebirge, Elbe/Sächsische Schweiz, Donau/Eisernes Tor, Columbia River Gorge
Epigenese: Durchschneiden eines Härtlings (Struktur älter als Flusslauf)
Rückschreitende Erosion

 

2.8
Fluvialmorphologie in Mitteleuropa
 

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Talbildung im Pleistozän
Reliefbildende Kraft im Holozän gering, Talbildungen sind meist pleistozäne Vorzeitbildungen Frostverwitterung stellt große Schuttmassen bereit, wird durch Solifluktion und Runsenspülung in Täler transportiert, Umlagerung und Akkumulation der Geschiebe durch Pendeln des Hauptstroms über den ganzen Talgrund (braided river), im Interglazial Hangschutt durch Vegetation festgelegt, daher weniger Geschiebenachlieferung, Aufnahme der Gerölle aus der Sohle und Einschneidung des sich verlagernden unverzweigten Flusses, Terrassenbildung, mehrfacher Klimawechsel - mehrere Terrassenniveaus

Auelehmbildung
Aue: regelmäßig überfluteter Bereich des Talbodens, mind. 1x jährlich, oder größter je überschwemmter Bereich
Auelehm: feinkörnige Hochwasserablagerung (Feinsand, Schluff, Ton) Bildung nach Freilegen des Bodens seit dem Neolithikum (6000 BP) u. verstärkt im Mittelalter durch Abspülung von Boden und Ablagerung in der Aue, einige Autoren halten Auelehm nicht für anthropogen verursacht, sondern nur verstärkt und beschleunigt. Auelehm kommt besonders in Einzugsgebieten mit Löß oder feinkörnig verwitterndem Gestein vor, in anderen Gebieten kein Auelehm, Bsp. Norddt. Tiefland

Eingriffe in Fließgewässer
Seit der Römerzeit, im Mittelalter, größere Veränderungen erst in der Neuzeit, Schwerpunkt 19. u. 20. Jh.: Regulierung der großen Flüsse, Ausbau für Schifffahrt, Hochwasserschutz, Erschließung der Auen (Folgen der Begradigung: Verkürzung der Laufstrecke -> Eintiefung der Flüsse)

 

 

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