Geomorphologie

   
 

 Das Relief der Sahara

 
   

nach Busche, D. (1998): "Die zentrale Sahara"

 

Tertiär
 

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Dachfläche als spätkretazischer/frühtertiärer "Primärrumpf" -> rel. ebene Morphologie
Vorlandflächen mit flachwelligem Relief und Inselbergen (¹Härtlinge)
Saprolit und Latosole/Laterite -> intensive Tiefenverwitterung im Alttertiär
Eisen- und Siliziumkrusten (Ferricrete und Silcrete) des Continental Terminal -> andernorts gelöst in sehr saurem Milieu und dann in (küstennahen) Sümpfen durch Sättigung ausgefällt
Kluftnetzverwitterung, Kernsteine, Wollsäcke -> schwächere Tiefenverwitterung im Jungtertiär
Fußflächen (Pedimente)

 

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Entstehung durch Flächenspülung im Tertiär
Entstehung von Rampen -> keine Rückverlegung sondern Umformung der Schichtstufen von flachdachig in steil und scharfkantig, also Profiländerung
Formung i.w. durch Starkregen, denn Einzugsgebiet sehr klein: Quartäre Zerschneidung und spätquartäre Schwemmfächerbildung bzw. -überdeckung
Rezente Inaktivität (Hamada, Patina, Gräber)

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Verkarstung von Kalksteinen, aber auch Sandsteinen und Ferricrete im Tertiär -> Poljen, Dolinen, Schluckspalten, Röhren, Höhlen, Stufenfußdepressionen, aber auch Eisentropfsteine und Siliziumüberzüge als Kleinformen

 

Quartär
 

-> Wechsel von Feucht- und Trockenzeiten unbekannter Anzahl und Chronologie, meiste Zeit des Quartärs feuchter als heute mit Trockenphasen höherer Aridität als heute
 

Nicht-Äolische Reliefbildung
 

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Rutschungen an Stufenhängen -> einmaliger Rückversatz im Altquartär nach tertiärer Stufenüberformung und Destabilisierung (s.o.) und anschließender humider Phase im Altquartär, danach nur noch fluviale Zerschneidung
Hangschutt, rezent inaktiv, Bildungsbedingungen semiarid oder periglazial
Talsysteme

 

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Breite Muldentäler gegen Ende des Tertiärs
Frühquartäre Tiefenerosion und resultierende Kastentäler (Felsterrassen)
Radiale Entwässerung (evt. bis Mittelmeer) nicht nur aus Gebirgen
Rezente Plombierung durch Dünen und Flugsand
Terrassenbildungen in 4 klimaabhängigen Phasen

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Endseen und Paläoseen

 

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Oft in Stufenfußdepressionen
Sedimente, Ufereisenerz, Strandwälle und Schille, Fulgurite, Brandungsgeröll, Wurzelgerölle (durch Windschliff herauspräpariert) -> Phasen von Stark- und Schwachwindseen

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Oberflächen

 

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Hamada, Serir und Reg (desert pavement) -> wenn patiniert, dann inaktiv
Tafoni und Hohlverwitterung
Patina -> ungeklärte Entstehungsbedingungen (Mikroklima), deutet auf alte Oberfläche hin, heute meist in Zerstörung

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Paläoböden sind meist Schaumböden (auch rezent), Rotbraune bis braune Böden, Parabraunerden und Sumpfböden

 

Äolische Reliefbildung
 

-> Generelle Voraussetzung während Glazialen waren höhere Windgeschwindigkeiten, teilweise Trockenheit, Endphase der Pluviale bietet Voraussetzung für Sandanlieferung durch Fluviale Erosion und zurückgehende Vegetationsbedeckung (evt. jahreszeitlicher Wechsel zwischen äolischer Aktivität und fluvialer Aktivität der Bereitstellung) -> Südausschlag der Ergs
 

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Trockennebel (Brume Sèche), Sandtransport
Korrasion (flächendeckend und selektiv) -> Windschliff und Windstick (polygenetisch) und Yardangs (im Groß- und Kleinrelief)
Akkumulation durch Rippeln (Kappungsformen wichtig), vegetationsgebundene Akkumulation, Leedünen und Sandrampen, Barchane, Querdünen, Längsdünen, Sandebenen, Draas, Ergs mit vorwiegend Transversal- und Aklédünen

 

 

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